Liebe streng verboten

nach Erich Siebeneicher



Bericht in der Borkener Zeitung vom 10.11.2014

Jeder kriegt einen ab –

und keiner kriegt sich ein

„Plesiermakers van Gemen“ präsentieren „Liebe streng verboten“

GEMEN (mge) An alle Zuschauer des neuen Stücks der „Plesiermakers van Gämen“: Versuchen Sie nicht das Rätsel, wer wessen Tochter ist, zu lösen. Es wird nicht gelingen und Sie bestenfalls ins Grübeln bringen!

„Liebe streng verboten“ ist ein Stück, das einerseits gewisse Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Publikums stell, was aber nicht gelingen kann, weil man einfach aus dem Lachen nicht herauskommt.

Dabei hat das Stück das Potenzial eines griechischen Dramas, schließlich steht zeitweise zur Debatte, dass die Liebenden sich nicht kriegen, weil beider Eltern die Erzeuger sein können, vorehelich, versteht sich und vom Schicksal vom Kind getrennt wurden. Zu kompliziert? Es kommt noch besser. Doch der Reihe nach.

Der reiche Bauer Alois Schlattmann (Theo Larfeld) und Ehefrau Berta (Magdalene Bockwinkel) haben ihren Sohn Stefan (Tobias Becker-Hardt) einer Nachbarstochter versprochen. Der allerdings verliebt sich in die entzückende Veronika Damm (Maria Raap) aus Gescher, die aber unerkannt als Magd von Stefan auf den Hof geholt wird, um die Lage zu sondieren.

Hier macht sie Eindruck, zunächst auf das Bauernpaar, dann auf Knecht Franz (Rainer Föcking), der aber mit Magd Cilli (Marion Heming mit imponierenden Gesangskünsten) verlobt ist. Rasch kommt raus, das Veronika das Ergebnis eines frühen Fehltrittes von Berta ist, später gerät auch Alois in Verdacht, an dem Vorkind beteiligt gewesen zu sein. In diese trauten Zweisamkeiten platzen zu allem Überfluss auch noch Gustav und Dölls Potthoff (schön doof gespielt von Albert Osing und Walter Brand).

Die Auflösung kommt erst zum Schluss, ziemlich überraschend und kompakt, deshalb leicht zu übersehen. Fazit: Alois und Berta sind auch noch nach 25 Ehejahren glücklich, Stefan und Veronika kriegen sich doch, Franz und Cilli kriegen sich auch nur Gustav und Dölls müssen wohl weitersuchen.

Weiter ist festzuhalten, dass die Plesiermakers, hier vor allem die Stammspieler, auch nach 17 Jahren nichts an Schwung eingebüßt haben, allesamt mit Leidenschaft und aktuellen wie örtlichen Bezügen spielen und ihr gutes Niveau gehalten haben. Daran trägt natürlich Spielleiterin Marita Laertz wesentlichen Anteil, die auf alle Detaills bei Spiel und Ausstattung größten Wert legt. Aber auch alle anderen vor und hinter der Bühne haben dafür gesort, dass bei allen drei Aufführungen äußerst vergnügliche Stunden für das jeweils große Publikum heraus kamen. Das bedankt sich nicht nur mit großem Schlussapplaus, sondern feierte auch Texthänger oder Reparaturen am Vorhang – so sind sie Gemen.

 

In der Maske und hinter der Bühne


Bühnenaufbau


Kartenvorverkauf


Artikel in der Borkener Zeitung vom 11.08.2014

Bei den Plesiermakers funkt´s

Proben für das neue Theaterstück/ „Liebe streng verboten“ heißt der Dreiakter

Gemen (mge). Scheinbar wahllos huschen die Blicke hin und her, so dass kaum noch zu durchschauen ist, wer auf wen ein oder mehrere Augen geworfen hat. Da passt der Titel des neuen Stückes der „Plesiermakers van Gämen“ ganz gut: „Liebe streng verboten“ ist nämlich ein Dreiakter von Erich Siebeneicher, den Alfons Ebbing ins Plattdeutsche übersetzt hat. Und in dem geht es natürlich um die Liebe, auch wenn das ja eigentlich verboten ist.

Spielleiterin Marit Laertz hat das Stück an Gemener Verhältnisse angepasst und auch einige Dönekes eingebaut. Dass die Schauspieler das Ganze auf die Bühne aus dem Stegreif noch etwas „salzen“, dürfte gewiss sein. Derzeit geht es aber noch nicht um die Feinheiten, sonder das große Ganze. Die Textbücher sind passè, zweimal die Woche wird jeweils in einem der beiden Pfarrheime geprobt. Schließlich sollen Mimik und Gestik so ausgefeilt sein, dass es schwungvoll über die Bühne geht.

„Derzeit denken wir über die Gestaltung der Bühne nach. Die Kostüme sind anprobiert und die Perücken getestet“, meint Marita Laertz und ergänzt: „Auch nach 17 Jahren sind alle Akteure hochmotiviert, den Zuschauern schöne und unterhaltsame Stunden zu bieten.“ Wer die Plesiermakers kennt, weiß dass das keine Phrasen sind.

Vom Stück selbst soll noch nicht viel verraten werden. Nur so viel: Das reiche Ehepaar Schlattmann achtet sehr drauf, dass Sohn Stefan eine gute Partie macht und weiteres Geld ins Haus bringt. Da spielt dieser aber nicht mit, schließlich hat er nur Augen für die arme Kellnerin. Die kommt natürlich für die Eltern Berta und Alfons nun gar nicht in Frage.

Das ist aber nicht die einzige Romanze. Auch die Altmagd Cilli hat ein Auge geworfen, auf den Knecht Franz nämlich, der allerdings hat Augen für so ziemlich alles was weiblich ist. Als auch noch zwei Freier aus Gescher auftauchen wird die Sache völlig verworren. Klar, dass sich alles zum Schluss irgendwie auflöst und sich die Richtigen kriegen.

Neben Regisseurin Marita Laertz sorgen Irene Osing im Souffleur-Kasten und Bernd ten Have in der Technik für den geregelten Ablauf. Christiane Sassowski und Marion Heming werden die Akteure so herrichten, dass auch heißes Scheinwerferlicht der Maske nichts anhaben kann.

Theaterbegeisterte sollten sich drei Termine merken: zunächst den 25. Oktober, an dem gibt es im Heimathaus Grave den Vorverkauf. Restkarten gibt es ab Montag drauf im Geschäft Dörthe Nienhaus. Die Aufführungen sind am Freitag 7. November, ab 19:30 Uhr sowie am Samstag, 8. November, ab 14:30 und 19:30 Uhr jeweils in der Vorburg West.

Weiter Infos gibt es im Internet unter plesiermakers-gemen.de

 


Theaterproben


Die ersten Vorbereitungen für die Aufführungen in 2014 sind angelaufen.

Am 07.01.2014 wurde das neue Stück von Erich Siebeneicher "Liebe streng verboten" ausgewählt und die Rollen verteilt.